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Allenspach, Jonswil  (Zügelunternehmen)

Die Herren trafen dann am Morgen ein und begannen mit der Arbeit, die ich ja kurz beschrieben habe. Ich hörte mehrfach den Satz, dass nun sie an der Reihe seien und ich genügend Zeit gehabt hätte, dies selbst zu erledigen. Es wurde sehr dynamisch eingepackt und auch teilweise entsorgt und mir fiel bereits auf, dass die ganze Sache eine Struktur hatte.

Ich war einfach gesundheitlich nicht mehr in der Lage, die ganze Aktion zu überblicken, und hätte auch nie gedacht, dass Menschen zu solchen Taten fähig sind. Schubladen wurden aufgerissen und alle Dinge in Schachteln gepackt, darunter befanden sich auch Ausweise, Bargeld und persönliche Dinge. Da ich doch einige gesundheitliche Probleme hatte und noch immer habe, waren auch Medikamente ein wichtiger Faktor - diese wurden ebenso in Schachteln gepackt, die eigentlich nicht gekennzeichnet waren. Auch habe ich meine Ausweise, wie z.b. Pilotenlizenz und andere amtlichen Papiere wie meinen Waffentragschein, nicht mehr gefunden.

 

Auch Gegenstände von Drittpersonen wurden einfach ohne Nachfrage mitgenommen. So wurden drei Koffer von einer Kollegin aus den USA ebenso weggetragen, wie auch andere Gegenstände, die ich klar deklariert hatte! Auf meine Einwände wurde gar nicht eingegangen, oder nachgefragt. Aber die ganze Sache sollte sich noch in eine ganz andere Richtung entwickeln.

In der Wohnung waren dann die Zimmer sehr schnell geräumt und traurig war es, auch mitanzusehen, dass von meiner Freundin Vachira ganz persönliche und auch nicht zu ersetzende Erinnerungen ebenfalls eingepackt wurden. Hier handelte es sich unter anderem um Schmuckstücke aus ihrer Jugend. Ohne Rücksicht oder auch Nachfrage wurden die Dinge abtransportiert.

Aber es wurde immer beteuert, dass „ich ja jederzeit Zugang zu meinen Dingen hätte“?

Diese ganz klare irreführende Aussage wurde dann auch relativiert. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keine Ahnung, was mich tatsächlich erwarten sollte. Ich hätte einfach nie gedacht, dass Leute zu solchen Handlungen fähig sind. Der Ton wurde täglich schroffer und fordernder. Einen Teil meiner Kleider, wie Anzüge und dergleichen, hatte ich dann in den Fahrzeugen im Kofferraum deponiert.

Vor Weihnachten haben wir auch mitgeholfen, die Dinge zu sortieren und waren bis spät in der Nacht damit beschäftigt, wichtige Unterlagen zu strukturieren. Herr Allenspach hatte uns klar mitgeteilt, dass seine Mitarbeiter in den Weihnachtsferien nicht erreichbar seien und er ebenfalls nicht, da er ins Ausland abreisen werde. Wir hatten den ganzen Tag eigentlich nur Aufräumarbeiten erledigt und die Akten sortiert.

 

Anfang Januar sind wir dann in Oberuzwil erschienen und haben im Laufe des Morgens die Herren völlig unerwartet angetroffen und es wurde alles abtransportiert. Auf meine völlig berechtigte Frage, ob sie zwischen Weihnachten und Neujahr gearbeitet hätten, entgegnete mir Herr Allenspach, dass ihnen langweilig gewesen wäre, und sie etwas arbeiten wollten. Es wurden auch Dinge abtransportiert, die Drittpersonen gehörten! Beispielsweise eine völlig restaurierte Sammlung an Biedermeier-Möbeln, die mein guter Freund M bei mir eingelagert hatte. Der Wert dieser wertvollen Stücke liegt bei einigen 10.000 Franken. 

Im Dachstock waren auch diverse Koffer einer Bekannten aus den USA gelagert, die ebenfalls mitgenommen wurden und teilweise wertvolle Gegenstände enthielten wie auch Bargeld. Ich hatte diese selber nie geöffnet.

 

Mein Büro wurde ebenfalls geräumt und hier waren neben den Akten auch die Unterlagen von meinem Paten, wie Patentschriften, Zeichnungen, Dokumente wie seine Zeugnisse und auch Auszeichnungen abgelegt, die einzigartig waren. Nebenbei natürlich auch historische Dokumente der Firma.

Da ich der Annahme war, dass die Gegenstände von mir selbst abtransportiert werden können, habe ich diese bereitgelegt. Unter diesen Gegenständen befanden sich auch wertvolle Gemälde. Ebenso einen Stahlschrank mit allen Unterlagen der Firmen. Von Foto- sowie Filmkamera, wertvollen Uhren wie eine Omega Speedmaster Professional (Moonwatch) und auch eine Sinn Uhr in Titanium - war alles nicht mehr vorhanden. Bei den Uhren sprechen wir von einer Größenordnung von sicherlich mehr als 20.000 Schweizer Franken. Auch ein wertvolles Gemälde, dass eine Boeing B-17 und eine P-47 zeigte, wurde mitgenommen. Der Wert dieses Gemäldes liegt zwischen 30.000 und 40.000 Franken. Dann waren auch noch Bilder der NASA mit allen Apollo-Astronauten und deren originalen Unterschriften sowie ein Holzpropeller einer Junkers BF110 von Rudolf Hess nicht mehr auffindbar, genauso wie viele weitere Gegenstände.

 

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